Beatmungsformen CPAP

 

 

Heute möchten wir euch einen wichtigen Aspekt der Betreuung Frühgeborener näherbringen: die verschiedenen Formen der Beatmung. Dabei unterscheiden wir grundsätzlich zwischen invasiver und nicht-invasiver Beatmung. 

Das Ziel ist es immer, so wenig invasiv wie möglich vorzugehen, um die empfindlichen Lungen der kleinen Frühgeborenen zu schützen. In einigen Fällen kann jedoch auch eine invasive Beatmung notwendig werden. Die Entscheidung, welche Beatmungsform für das Kind am geeignetsten ist, wird immer individuell und situationsabhängig getroffen. 

In diesem ersten Teil unserer Serie über Beatmungsformen möchten wir uns auf die nicht-invasive "Standardbeatmungsform" für Frühgeborene konzentrieren: CPAP.

Was ist CPAP? 


CPAP steht für "continuous positive airway pressure" (kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck). Diese Beatmungsform erzeugt einen kontinuierlichen Druck in den Atemwegen, der durch den sogenannten PEEP (positive endexpiratory pressure) aufrechterhalten wird. Der PEEP sorgt dafür, dass die Alveolen - die kleinsten Lungenbläschen - nach der Ausatmung nicht zusammenfallen. Dies ist besonders bei Frühgeborenen notwendig, da ihre Lunge aufgrund der Unreife noch nicht vollständig entwickelt ist. Weitere Informationen hierzu findet ihr in unserem Artikel zum Atemnotsyndrom.

Wie funktioniert CPAP?

 

Die CPAP-Beatmung erfolgt über Masken oder Prongs (Nasentuben), die an einer speziellen Mütze befestigt werden. Wenn ihr die Materialien noch nicht kennt, könnt ihr sie euch einmal auf den Bildern anschauen. Die Masken und Prongs werden bei den Versorgungsrunden regelmäßig gewechselt, um Druckstellen und Hautirritationen zu vermeiden.

 

In einigen Fällen kann zusätzlich zum PEEP ein sogenanntes „Backup“ eingestellt werden. Das bedeutet, dass die Maschine eingreift, wenn euer Kind aufgrund der Unreife eine Atempause einlegt. Die Maschine erkennt diese Pause und gibt über eine kurze Zeit Beatmungshübe ab, um die Eigenatmung zu stimulieren und einen Sättigungsabfall zu vermeiden. 

Vorteile der CPAP-Beatmung

 

Zusammenfassend bietet die CPAP-Beatmung für Frühgeborene mehrere entscheidende Vorteile:

  • Verhindert das Zusammenfallen der Lungenbläschen: Durch den kontinuierlichen Druck bleiben die Alveolen stabil.
  • Vergrößerung der Gasaustauschfläche: Dies verbessert den Gasaustausch und verringert den Sauerstoffbedarf.
  • Stimulation des Atemzentrums: Die Eigenatmung wird angeregt und stabilisiert.
  • Reduktion der Atemarbeit: Ihr Kind ermüdet weniger schnell und verbraucht weniger Energie.

 

 

Die CPAP-Beatmung ist eine effektive und schonende Methode, um Frühgeborene in ihrer Atmung zu unterstützen und ihnen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen.

Quellen