David 

Auf unseren neonatologischen Stationen kümmern wir uns nicht nur um Frühgeborene, sondern auch um Neugeborene mit verschiedenen besonderen Gesundheitszuständen, wie beispielsweise einer Hyperbilirubinämie (erhöhtes Bilirubin im Blut, ein Abbauprodukt von roten Blutkörperchen), Stoffwechselerkrankungen und anderen speziellen Erkrankungen. 

David war eines der Neugeborenen, das bei uns betreut wurde. Er litt an einer Neugeboreneninfektion. Diese können auftreten, wenn Mütter kurz vor oder während der Geburt beispielsweise an einer Blasenentzündung oder einem grippalen Infekt leiden und die Infektion dann auf das Kind übertragen wird. 

Bei David äußerte sich die Infektion durch eine schlechte Sauerstoffsättigung im Blut und fehlendes Interesse am Trinken. Die Entzündungswerte im Blut wurden überprüft, und innerhalb weniger Stunden konnte die Infektion diagnostiziert werden. 

Zu diesem Zeitpunkt war David noch auf der Wochenbettstation bei seiner Mutter. Er wurde auf die NEO-IMC verlegt, erhielt dort Atemhilfe und einen venösen Zugang. Über diesen Zugang wurde er mit Antibiotika behandelt und erhielt gleichzeitig verschiedene Nährstoffe, um die fehlende Nahrung zu ersetzen. Zusätzlich wurde ihm auch Muttermilch über eine Magensonde zugeführt. 

Davids Mutter wurde am nächsten Tag ebenfalls auf der Station aufgenommen und konnte ihn selbstständig versorgen. Am Abend wurde die Atemhilfe entfernt, und David begann allmählich wieder besser zu trinken. 

Nach nur vier Tagen konnte David mit seiner Mutter entlassen werden. Er wurde mittlerweile voll gestillt, und seine Medikamente konnte die Mutter nun als Saft verabreichen, wodurch ein venöser Zugang nicht mehr erforderlich war. 

Obwohl es anfangs ein Schock für die Mutter war, betonte sie, wie dankbar sie dafür war, dass so schnell gehandelt wurde, und dass sie die gesamte Zeit bei David sein konnte. 

Etwa eins von tausend Kindern entwickelt eine Neugeboreneninfektion und benötigt eine stationäre Behandlung. In den seltensten Fällen treten dabei schwerwiegende Komplikationen auf. 96% aller Kinder können innerhalb der ersten 7 Lebenstage wieder entlassen werden und die Zeit mit ihrer Familie genießen.