Erwin

Ich bin Erwin, geboren als Minilöwe am 17.02.2024. Nach einer Traumschwangerschaft bekamen meine Eltern in der 31. SSW eine ganz schöne Hiobsbotschaft. Bei einer Routineuntersuchung wurde plötzlich festgestellt, dass ich fast kein Fruchtwasser mehr habe. Meine Blase und beide Nieren waren außerdem stark vergrößert. Also schickte man Mama und Papa in eine Klinik, um den Grund dafür abzuklären. Doch alle Hoffnung wurde zerschlagen, als man ihnen sagte, dass mich nur ein Eingriff im Mutterleib retten würde. Dieser war aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft und dem viel zu wenigen Fruchtwasser nicht mehr möglich. Die Klinik verwies uns also an die Uniklinik Leipzig - zum Glück! 

Dort wurde meinen Eltern nach der Diagnose Urethralklappen mit Megaureter und Hydronephrose gesagt, dass es sich lohnt zu kämpfen und wir alles schaffen werden. Den Satz von Frau Dr. Dittrich „Ich freue mich jetzt schon ihren Sohn kennenzulernen!“ werden meine Eltern wohl so schnell nicht vergessen. Mit der Vollendung der 36. SSW wurde meine Geburt dann eingeleitet und ich durfte am 17.02.2024 nach einer tollen und professionell begleiteten Geburt endlich meine Eltern kennenlernen! Aufgrund meiner Erkrankung musste ich meine ersten Lebenswochen auf der Intensivstation der Neonatologie verbringen. Am zweiten Lebenstag wurden meine Harnklappen geschlitzt, sodass die Ursache für all das Übel behoben war. Leider haben vor allem meine Nieren bereits enormen Schaden genommen und die Werte mussten sich erst einmal stabilisieren. Das Auf und Ab war nicht einfach für meine Eltern und mich - vor allem, weil sich vermutlich jeder die ersten gemeinsamen Wochen ganz anders wünscht. 

Dennoch blicken meine Eltern auch dankbar auf diese schwere Zeit zurück. Das Team der Neo-ITS hat uns diese Zeit so angenehm wie nur möglich gemacht - wir durften zu jeder Zeit kuscheln, uns wurde es ermöglicht zu stillen, wir durften einige gemeinsame „erste Male“ erleben, wie zum Beispiel das erste Bad. Sowohl Ärzte, als auch das Pflegepersonal waren zu jederzeit hilfsbereit, freundlich, empathisch und einfach herzlich und liebevoll. Auch wenn mich meine Eltern nicht gerne auf Station gelassen haben, wussten sie doch, dass ich in guten Händen bin und werden den Schwestern dafür auf ewig dankbar sein. Man merkte, dass es nicht nur Beruf, sondern Berufung ist. Und trotz mancher Rückschläge, wurde immer weiter gekämpft, einander aufgebaut und die beste Lösung für mich gefunden, sodass ich nun mit meinen Eltern zuhause unser schönes Erzgebirge erkunden kann. 

Und auch wenn ich wahrscheinlich eine Spenderniere brauchen werde, sehen wir positiv in die Zukunft. Familie, Liebe, Zusammenhalt, ein gutes und offenes Miteinander, Zuversicht und Hoffnung können so viel bewirken! Ich bin hier, obwohl man meinen Eltern erst sagte, sie gehen eventuell ohne mich nach Hause. Und ich bin ein absoluter Strahlemann, Meister im Schnuten ziehen und mache die Welt meiner Eltern so viel lebendiger und bunter. 

Bleibt stark. Es lohnt sich zu kämpfen wie ein Minilöwe! 

Euer kleiner Bergmann Erwin aus dem Erzgebirge!