Amália

Ich bin Amália, geboren am 27.02.21. 
Ich war kein Frühchen, ich kam sogar 4 Tage nach meinem errechneten Termin zur Welt. 
Dennoch bin ich ein Minilöwe… 
 
Die Schwangerschaft war ein Traum, aber ich wollte mich einfach nicht mit dem Kopf nach unten drehen. Meine Geburt war für Mama daher nicht leicht, denn meine kleinen Zehen wollten zuerst raus. 
Aber wir haben das super gemeistert und da war ich. 
Erst schien alles in Ordnung zu sein, aber in meiner zweiten Nacht auf Station bemerkte die Schwester, die meiner Mama das Stillen zeigte, dass etwas nicht stimmte. Meine Sauerstoffsättigung fiel immer wieder ab und sie brachte mich zum Kinderarzt, der mich untersuchte… 
Leider kam ich in dieser Nacht nicht zurück zu Mama…sie fand mich am nächsten Morgen auf der Neo ITS, versorgt mit Sauerstoff und ernährt durch eine Magensonde.
 
Noch wusste niemand was mit mir los war. 
Als dann aber eine Psychologin beim Gespräch mit dem Arzt dabei war, wussten Mama und Papa, dass keine guten Nachrichten auf uns warteten. 
Ich hatte Krampfanfälle und schließlich zeigte das MRT, dass ich einen Mediainfarkt rechts hatte, eine Thrombose im Kopf, einen Schlaganfall…ein Schock für Mama und Papa! 

Viel Hoffnung wollte uns keiner machen…niemand sagte „es wird alles gut werden“ oder „Amália wird gesund sein“…wir konnten nur abwarten, was passiert…man konnte zu diesem Zeitpunkt nichts für mich tun. 
 
Das Team hat sich ganz lieb um uns drei gekümmert und meine Eltern konnten mich Tag und Nacht besuchen. Kuscheln durfte ich dann auch bald wieder mit Mama und Papa. 
Ich wurde immer fitter und trank schon bald, mit vollen Zügen, Mamas Milch aus der Flasche. 
 
Nach etwa einer Woche durfte ich mit Mama zusammen auf Station, wo das Stillen dann auch immer besser klappte. Und nach einer weiteren Woche, an Mamas Geburtstag, erfuhren wir, dass es endlich nach Hause geht. 
Ein komisches Gefühl nicht rund um die Uhr bewacht zu werden, aber Mama und Papa waren ja da. 
 
Mit meiner Physiotherapeutin habe ich bereits in der Uniklinik begonnen Übungen zu machen, zu Hause haben wir dann fleißig weitergemacht. 
Nun sind fast 4 Jahre vergangen und ich habe mich prima entwickelt, da ich immer noch kämpfe wie eine Löwin. Meine linke Hand und mein linkes Bein machen nicht immer was ich möchte und ich brauche noch Hilfe, aber das bekomme ich mit ganz viel Therapie auch noch irgendwann besser hin. 

 
Meiner kleinen Schwester werde ich alles beibringen, was ich schon kann, besonders wie man frech zu Mama und Papa sein kann!